Auch in diesem Jahr wächst Sachsens Forst weiter. Zumindest kam diese Meldung letzte Woche aus den Nachrichten-Tickern. Doch auch wenn die Info den Holzmichel vielleicht wieder auferstehen lässt, stellt sie für einen Randmarkranstädter eine eher unbedeutende Randnotiz dar. Im ländlichen Raum zwischen Schkorlopp und Dölzig spielt ein gesunder Mischwald eh nur eine untergeordnete Rolle.
Unser Landschaftsbild ist geprägt von flachen, großflächigen Monokulturen, über deren meist gelben Blütenstand man problemlos von Kirchturm zu Kirchturm und Windkraft- zu Biogasanlage blicken kann.
Doch wir wären nicht wir, wenn wir diesbezüglich nicht noch einen fetten Trumpf im Ärmel hätten. Und so sagen wir: "Brasilien hat den Regenwald, Leipzig den Auwald und wir die Ellern." Für manch Zugezogenen mit westdeutschem Migrationshintergrund mag es nur ein unbedeutender Flurstreifen sein, der sich im rechten Winkel zwischen Schkeitbar und Seebenisch durch die Landschaft zieht. Doch für den interessierten Beobachter ist es eine Naturoase mit Symbolcharakter für eine verbindende Völkerverständigung.